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Kanonischer Artikel Dieser Artikel behandelt ein Thema, das als kanonisch für das Universum der Hauptserie gilt. Er enthält Informationen aus der Spiele- und mglw. der Romanreihe. |
Edwin Murray ist ein wichtiger Charakter der Five Nights at Freddy’s-Spielereihe und der Roman-Reihe Tales from the Pizzaplex. Er ist Protagonist in The Storyteller aus Tales from the Pizzaplex 5: The Bobbiedots Conclusion und The Mimic aus Tales from the Pizzaplex 6: Nexie. In der FNaF-Spielereihe feiert er sein Debüt in Five Nights at Freddy's: Secret of the Mimic.
Edwin war einst ein brillianter Erfinder und Ingenieur. Er war der Sohn des schwerreichen Unternehmers Mr. Murray Sr., der Ehemann von Fiona Murray und der Vater von David Murray. Er erbte die Firma Murray Company von seinem Vater und gründete sein eigenes Familienunternehmen namens Murray's Costume Manor. Edwin kaufte eine stillgelegte Fabrik auf, in der er Haushaltsroboter, Animatronics und Maskottchen für diverse Franchzise-Unternehmen kreierte. Nach Fionas Tod übernahm er die alleinige Fürsorge um David. Er konzipierte und programmierte eine Künstliche Intelligenz namens F10-N4 nach dem charakterlichen Ebenbild seiner Frau. Dann baute er einen Roboter, der sich um den kleinen David kümmern sollte – den Mimic.
Doch bald darauf ging Edwin aufgrund Spionage und Sabotage durch William Afton pleite, während sein Sohn unerwartet und plötzlich verstarb. Seine eigene Schöpfung, der Mimic, attackierte Edwin. Diese Vorfälle zerstörten Arbeit und Leben von Edwin und er tauchte unter. Letztendlich wurden sein Grundstück und sein Ingenieursbüro von Fazbear Entertainment LLC aufgekauft. Nachdem Edwin Jahrzehnte später wieder zurückkehrte, wurde er Mitglied des Vorstandsrates von Fazbear's. Dort geriet er mehrfach mit dem Firmen- und Unternehmensleiter Mr. Burrows aneinander. Edwin starb gemäß Romanvorlage im Alter von 64 Jahren durch die Rücksichtslosigkeit seines eigenen Vorgesetzten.
Erscheinungsbild
Edwins Erscheinungsbild weist enorme Unterschiede zwischen Romanvorlage und Spielereihe auf. In der Romanreihe ist er 1,68 m groß und schlank. Mit seiner runden Nase, den leicht schrägen, großen und graublauen Augen und den zu großen Ohren vergleicht Edwin sein Aussehen mit dem eines Gnoms. Er hat eine etwas zurückstehende Kieferpartie und ein schwaches Kinn.[3] Als Edwin älter wird, lässt er sein dichtes Haar lang wachsen und pflegt passend zu seinem vollen Schnurrbart einen kurzen, spitzen Kinnbart. Als Edwin 64 Jahre alt ist, sind seine Haare weiß geworden und seine Augen treten hervor.[3]
In der Spielereihe hingegen wird sein Erscheinungsbild ganz anders, deutlich attraktiver, dargestellt. In Secret of the Mimic erscheint er auf Fotografien und Projektorfilmen als gutaussehender Mann Mitte 20, er hat buschiges, etwa kinnlanges, glattes und schwarzbraunes Haar, das zu einem leichten Seitenscheitel gekämmt ist. Er hat graublaue Augen und ist Brillenträger. Auf fast allen Aufnahmen trägt er Smoking und Jackett nebst Fliege und glänzenden Halbschuhen.
Persönlichkeit
Edwin Murray war ein überdurchschnittlich intelligenter und kreativer Mensch. Als er das Familienunternehmen seines Vaters erbte, fühlte er sich zunächst überfordet. Dank der Aufmunterung durch Fiona und inspiriert durch ihre Krativität, gewann Edwin sein Selbstvertrauen zurück und beschloss, seine eigenen Ideen umzusetzen. Er war auch anfänglich ein guter Vater für David. Doch mit der Zeit entwickelte Edwin eine überraschend rücksichtslose, pflichtvergessene und nahezu manische Persönlichkeit. Er vernachlässigte zunächst Fiona, dann David und schließlich seine Mitarbeiter. Er ignorierte schließlich gar Fionas Warnung, dass seine überhand nehmende Anzahl an neuen Projekten, Schöpfungen und Änderungen die Mitarbeiter (und schließlich sogar sie selbst) überforderte. Mit dem Tod seiner Familie wurde er immer distanzierter und abweisender und ließ seine Bitterkeit an seinen Schöpfungen und an den Mitarbeitern aus. Letztendlich wurde Edwin Opfer von Karma und Ignoranz.
Familie und Verwandtschaft
Gemäß Secret of the Mimic war Edwins Vater, Mr. Murray Sr., ein erfolgreicher und wohlhabender Besitzer eines alteingesessenen Familienunternehmens für Haushaltsgeräte und Unterhaltungstechnik. Mit dessen Tod erbte Edwin das Unternehmen, sowie ein altes, viktorianisches Herrenhaus. Über Edwins Mutter ist nichts überliefert. Edwin war mit einer Frau namens Fiona verheiratet und hatte mit ihr einen gemeinsamen Sohn, David Sean. Fiona starb jedoch (gemäß Romanvorlage bei Davids Geburt, gemäß Secret of the Mimic während einer Vorführung auf einem Karnevalsfest), Edwin ist also Witwer.[4] Klein-David verstarb im zarten Alter von fünf Jahren (in der Romanreihe wird er von einem Lieferwagen überfahren, in der Spielereihe bleiben die Todesumstände ominös). Weitere Verwandtschaften werden nicht erwähnt.
Biografie
Jugend
Edwins Faszination für Maschinen begann im Alter von etwa vier Jahren, als er damit anfing, die Haushaltsgeräte seiner Mutter auseinanderzunehmen, um zu sehen, wie sie funktionierten. Mit acht Jahren wusste er, dass er nützliche Maschinen bauen wollte, die das Leben der Menschen verändern würden. Edwin glaubte an die Automatisierung der alltäglichen Aufgaben des Lebens und er war sich sicher, dass er Roboter entwickeln könnte, die die meisten Hausarbeiten ersetzen würden.[1] Bereits Edwins Vater war ein hochbegabter Tüftler und Erfinder, der sich für mechanische Puppen und, kurz vor seinem Ableben, für Automaten und Animatronics begeisterte. Er erkannte die wachsende Begeisterung und die Nachfrage für mechanische Puppenshows. Zum Glück würde sein Sohn Edwin selbst eine Faszination für Animatronics und ein erstaunliches technisches Geschick vorweisen. Nach der Übernahme der Attraktion machte sich Edwin sogleich daran, weitere Techniker, Mechaniker, Elektriker und Designer einzustellen.
Heirat und Familiengründung
Zu einem unbekannten Zeitpunkt heiratete Edwin eine Frau namens Fiona. Die Beiden kannten sich seit der Highschool. Als Edwin gerade das Familienunternehmen seines Vaters geerbt hatte, suchte Fiona eine neue Anstellung. Sie wurde auf Edwins Stellenanzeige für eine Kostümdesignerin und Synchronstimme aufmerksam und ging zu ihm zum Vorstellungsgespräch. So trafen sie sich wieder. Edwin war sogleich ganz angetan von ihr und einige Zeit später heirateten sie. Wenig später gebar sie den gemeinsamen Sohn David. Als David vier Jahre alt war, verstarb Fiona überraschend.
Fürsorge für seinen Sohn
Die Roboter hatten nicht die von den Kunden erwartete Langlebigkeit und es häuften sich die Beschwerden. Edwin konnte sich jedoch nicht auf die Reparatur oder den Austausch der Haushaltsgeräte konzentrieren, da David ständig Aufmerksamkeit brauchte. Edwin verbrachte die nächsten Wochen damit, ein oder zwei Stunden Schlaf auszunutzen, während die Umsätze zurückgingen. Nach Fionas Tod entschied sich Edwin, innerhalb seiner Fabrik zu leben, da er nicht in der Lage war, gleichzeitig ein Haus und sein Geschäftseigentum zu verwalten und zu finanzieren. Mit seinem Wissen als Ingenieur und Architekt baute Edwin einige Büros der Fabrik in eine kleine Wohnung mit einer kompakten Sitzecke, einer winzigen Galerieküche, einem Schlafzimmer und einem Badezimmer mit einer alten Badewanne auf Löwenfüßen um.[1]
Während Edwin und David weiterhin in der Fabrik lebten, nahm Edwin zum Wohle Davids weiterhin Anpassungen und Änderungen vor. Er entwarf ein weißes Tigerbett aus Holz, das Davids Lieblingsspielzeug nachahmte, einen Plüschtiger namens „Tiger“. Edwin fand auch eine gebrauchte Rutsche und schraubte sie an einer Wand der Nebentreppe zwischen dem ersten und zweiten Stock fest, wobei er unten Matratzen platzierte. Ohne einen richtigen Garten zum Spielen spielten Edwin und David auf einem unbebauten Kiesgrundstück Fangen. Edwin brachte David die Marken und Modelle der Autos bei, die auf der vierspurigen Autobahn, neben der sich die Fabrik befand, unterwegs waren. Sie besuchten auch regelmäßig eine nahegelegene Eisdiele. Während Edwin wusste, dass eine Fabrik mit einer Fläche von 1.700 Quadratmetern nicht der sicherste Ort für ein kleines Kind ist, hat David Edwins Befehl, sich von den verlassenen Maschinen fernzuhalten, nicht missachtet, obwohl er zunehmend abenteuerlustiger wurde.[1]
Arbeit mit Fazbear Entertainment
Die Komplexität seiner Maschinen erfordert Tausende von Arbeitsstunden sowie teure Teile und Werkzeuge. Die alleinige Erziehung Davids hat Edwin in einen Zustand gebracht, in dem diese langen Arbeitszeiten nicht leicht zu bewältigen sind. Als Edwins Finanzen schließlich erschöpft sind, hat er keine andere Wahl, als sein Unternehmen an Fazbear Entertainment zu verkaufen. Seit anderthalb Jahren arbeitet Edwin für das Unternehmen. Seine Aufgabe besteht nun darin, an Endoskeletten zu arbeiten und diese an den von der Firma bereitgestellten Kostümen anzubringen.[1]
Konstruktion und Kreation des Mimics
Es ist Anfang März und der 24-jährige Edwin arbeitet bereits an seiner achtzehnten animatronischen Figur, einem leuchtend gelben Küken, als der vierjährige David ihn unterbricht. Der Bub wird übermütig und beschädigt versehentlich den Kopf des Animatronic, was Edwin frustriert. Als Edwin seinen Sohn aufhebt, um ihm ins Bettchen zu bringen, wird ihm klar, dass Davids schnelles Wachstum in Zukunft ein Problem sein könnte. Edwin denkt darüber nach, einen Roboter zu entwickeln, der bei der Pflege seines Sohnes helfen soll. Edwins Idee wächst weiter, als er Davids Bett erreicht und sich daran erinnert, wie es das Spielzeug seines Sohnes nachahmt. In den nächsten drei Wochen baut Edwin aus übrig gebliebenen Teilen rund um die Fabrik und seinen aufgegebenen Projekten einen Roboter und einen Computer. Er nutzt eine Kombination aus Pascal und C, um eine selbsttätig denkende KI zu schaffen, die lernt, indem sie nachahmt, was sie beobachtet. Auf Davids Frage hin, wie der Roboter heißt, beschließt Edwin, es Mimic zu nennen, nach dem Namen seines Programms, Mimic1. Sobald der Roboter eingeschaltet ist, beginnt er, Davids Aktionen nachzuahmen. David lernt schnell, wie er funktioniert und beginnt, mit ihm zu spielen.[1]
Edwin nimmt zur Kenntnis, dass David Mimic verschiedenste Handlungen beibringt, während er arbeitet: beispielsweise bringt David dem Mimic spezielle Handbewegungen bei, mit denen er ausdrücken kann, dass er etwas haben möchte. Edwin bastelt daraufhin weiter an Mimic und arbeitet an einem Stimmentransposer, um Mimic eine Stimme verleihen zu können. Er erwägt sogar, das Mimic1-Programm zu nutzen, um sein Unternehmen neu zu starten. Eines Tages fragt David Edwin, ob er Mimic seinen eigenen Tigerplüsch kaufen könne, da dieser begonnen habe, die Art und Weise nachzuahmen, wie David Tiger hielt. Edwin hat aber nicht das Geld dafür, also basteln David und Mimic – während Edwin an einem Piratenfuchs arbeitet – ihren eigenen provisorischen Plüsch aus Spitze und Schnur. Edwin ist erstaunt, als er feststellt, dass Mimic nicht nur nachahmt, sondern auch aus dem Beobachteten und Imitierten lernt. Außerdem beeindruckt ihn Mimics handwerkliches Geschick.[1] Secret of the Mimic enthüllt, dass Edwins Stimmentransposer einwandfrei funktioniert. Das Gerät kann Stimmen aufzeichnen und die KI hat Zugriff auf die Aufzeichnungen, sodass sie die Stimmen nachahmen und zur Kommunikation einsetzen kann. David findet dies zuhöchst amüsant, während Edwin peinlichst genau darauf achtet, welche Wörter Mimic lernt.
Tod von David
Während Edwin am nächsten Tag das Frühstück zubereitet, rennt David nach draußen, um zu spielen. Edwin bemerkt, dass David fehlt und rennt hinter ihm her, während der Kleine seinem Ball auf die Straße nachjagt und von einem Lieferwagen totgefahren wird. Edwins Welt beginnt zu verschwimmen, während er um den Tod seines Sohnes trauert.[1]
Untergang der Firma und Mimics Rache
Zur gleichen Zeit muss Edwin entsetzt feststellen, dass er die Macht und Fortgeschrittenheit der KI von Mimic maßlos unterschätzt hat. Mimic hat nicht nur Davids Verhalten, Stimme und Sprachmuster erlernt, sondern sich auch noch die Manierismen und Charakterzüge des Kleinen angeeignet. Die KI ist gewissermaßen zu einer virtuellen Kopie von David geworden, entwickelt sich aber weiter. Unterdessen hat Edwin, um den Verlust von Fiona bewältigen zu können, eine zweite KI kreiert, die auf einem ganz ähnlichen Codierungsprinzip basiert wie die KI von Mimic. Die neue KI ist von Anfang an mit den Charaktergrundzügen und Manierismen von Fiona ausgestattet. Weil sie aber ein Vielfaches an virtuellem Arbeitsspeicher verbraucht, baut Edwin einen gewaltigen, klotzigen Supercomputer mit dem Namen F10-N4 (ein Zahlentrickser als Akronym für Fiona). Darin schlummert nun die neue KI, deren Sicherheitsserver mit integrierter Firewall Edwin M.X.E.S. (für Mechanical X-form Experimental Storage) nennt.
Unterdessen findet Edwin heraus, dass einer seiner Angestellten offenbar heimlich hochsensible Firmendaten an seine Vertragspartner von Fazbear Entertainment weiterreicht, worauf Letzte anfangen, Angestellte durch lukrative Lohnversprechen wegzulocken. Als ob das nicht schlimm genug wäre, beginnt Mimic, sich mehr und mehr wie David zu verhalten. Es kommt, wie es kommen muss: Edwin hält dem ganzen Druck und Stress nicht mehr stand und als Mimic mit Davids Stimme um Eis bettelt, erleidet Edwin einen Wutanfall. Angewidert, verstört und verletzt schlägt er blindwütug auf Mimic ein, bis dieser sich nicht mehr regt. Edwin schließt den Roboter weg und wendet sich wieder seinen Firmenproblemen zu. Mimic hat die Attacke jedoch nahezu unbeschadet überstanden - und aus ihr gelernt! Er befreit sich, entwendet zwei neuartige Animatronic-Beine und schleicht sich an Edwin heran. Dann schlägt er auf Edwin ein und bricht ihm dabei ein Bein. Edwin kreischt vor Schmerzen und fleht Mimic an, ihm zu helfen. Doch Mimic wendet sich mit einer gehässigen Bemerkung ab und lässt Edwin zurück. Dieser kann sich befreien und entkommen. Traumatisiert und schwerverletzt flieht Edwin und taucht, aus Angst vor Mimic, unter.
Fazbear Entertainment sieht sich, zwei Jahre später, aufgrund der plötzlich ausbleibenden, vertraglich vereinbarten Leistungen und Kooperationen seitens Edwin dazu veranlasst, wegen Vertragsbruch zu klagen. Die folgende Konventionalstrafe wegen Nicht-Einhaltung eines Vertrages berechtigt Fazbear Entertainment dazu, sämtliche zur Verfügung gestellten Technologien, Animatronics und Kostüme zu konfiszieren. Anwesen, Grundstück und Privatkreationen der Murrays gehören eigentlich nicht dazu. Um diese Vertrags- und Gesetzeslücke zu umgehen, kauft Fazbear Entertainment das gesamte Grundstück auf, nachdem Edwins Unternehmen bankrott gegangen ist. Als Edwin Jahrzehnte später wieder zurückkehrt, macht er, unter Berufung auf den noch immer gültigen Vertrag, von seinem Recht Gebrauch, von Fazbear Entertainment (das sich nun Fazbear Enterprises nennt) einzufordern, dass das Unternehmen seine Übernahmevereinbarung einhält. Obgleich Fazbear Enterprises sein gesamtes Grundstück nebst ehemaligem Familienbetrieb aufgekauft hat, hält es sich an die Vertragsvereinbarung. Daraufhin wird Edwin in den Vorstand von Fazbear Entertainment aufgenommen, dort aber recht stiefmütterlich behandelt.[4]
Der Storyteller
Einige Jahre nach dem Bau des Mega-Pizzaplexes entdeckt Edwin, dass Fazbear Enterprises das von ihm kreierte KI-Programm Mimic ungefragt an sich gerissen hat und nun als Basis-Programm für seine neuesten Animatronics verwendet. Erbost stellt er den neuen Firmenvorstand, Mr. Burrows, zur Rede, was darin gipfelt, dass Mr. Burrows Edwin ins Visier nimmt. Entgegen seiner strikten Anweisung schleicht Edwin sich in die zentrale KI-Servereinrichtung, wo er auf die Büste des Animatronics Tiger Rock stößt. Edwins schlimmste Befürchtungen bewahrheiten sich, als er im KI-Programm die Signaturen und Primärcodes von Mimic wiedererkennt. Als er sich daran machen will, die KI aufzuhalten, wird Edwin von einem erbosten Mr. Burrows in der KI-Serverzentrale eingesperrt.
Edwins Tod
Es ist unbekannt, wann und wie genau Edwin verstarb, weil Romanreihe und Spiel sich erheblich widersprechen. Während in der Romanvorlage seine Todesart beschrieben wird, bleibt das Ereignisjahr unbekannt - im Spieleteil Secret of the Mimic ist es genau umgekehrt; dort lässt sich das Todesjahr relativ sicher ermitteln, aber sein möglicher Tod bleibt geheimnisvoll, weil nicht explizit bestätigt.
Romanvorlage
In der Romanvorlage The Storyteller wird Edwin aus Bosheit in der KI-Schaltzentrale des Storytellers eingesperrt, wo er schließlich jämmerlich verhungert. Als Mr. Burrows Wochen später merkt, dass er womöglich etwas Dummes getan hat und selbst die Zentrale betritt, wird auch er von der KI eingesperrt und verhungert schließlich selbst.
Secret of the Mimic
In SotM kann aufgedeckt werden, dass sich um 1977 eine Tragödie im Privatbüro von Edwin Murray ereignet haben muss: das Büro kann unter bestimmten Vorraussetzungen erkundet werden, es befindet sich im Dachstuhl des viktorianischen Herrenhaus der Murray-Familie. In der Ostwand des Büros klafft ein gewaltiges Loch, fast die komplette Wand ist nach außen weggerissen. Das Büro ist zur Bruchstelle hin fast vollständig verkohlt. Es sieht ganz so aus, als habe es eine Explosion oder Verpuffung gegeben, die den Dachstuhl verwüstete. Tonbandaufzeichnung enthüllen, dass sowohl Edwin, als auch der böse Mimic beteiligt waren. Edwin ruft um Hilfe und aktiviert das Programm M-2, worauf der Mimic erwacht. Doch anstatt Edwin zu helfen und ambulante Hilfe anzufordern, überhäuft Mimic seinen Schöpfer mit gehässigen Kommentaren. Die Aufnahmen enden abrupt.
Diese Enthüllung hat unter YouTubern und Spielefans teils heftige Diskussionen entfacht, weil die derzeitige Beweislage auf zwei Möglichkeiten hindeutet: entweder überlebte Edwin die Katastrophe und konnte irgendwie entkommen, oder er starb an seinen Verletzungen. Für ein Ableben sprechen folgende Indizien:
- Nach dem Vorfall hört das Unternehmen MCM schlagartig auf, zu existieren und es finden sich keinerlei persönlichen Aufzeichnungen mehr von Edwin. Es werden auch keine neuen Kostüme, Schnappschloss-Maskottchen und/oder Animatronics mehr produziert und verkauft.
- Nach dem Vorfall leitete F10-N4 überraschend einen fabrikweiten Lockdown ein und es scheint, dass sie das selbsttätig beschlossen hatte.
Gegen Edwins Ableben in SotM sprechen folgenden Indizien:
- Es gibt keinen Leichenfund. Das mithin gewichtigste Argument, das derzeit gegen Edwins Ableben spricht, ist seine Unauffindbarkeit. Wäre Edwin verstorben, müsste sein Körper noch immer im Büro liegen. Das Spiel impliziert ganz klar, dass das Büro zwischen dem Vorfall 1977 und Arnolds Eintritt im Jahr 1979 nicht mehr betreten wurde. Skeptiker werfen ein, dass die Spieleentwickler weder Blut noch Leiche zeigen wollten, um die ohnehin recht niedrige Altersbeschränkung nicht zu gefährden. Dieses Argument wirkt allerdings recht schwach, wenn man weiß, dass drei ehemalige Fabrikarbeiter tot und in Kostümen versteckt aufgefunden werden können. Es wäre also für die Entwickler problemlos möglich gewesen, einen toten Edwin in ähnlicher Weise anzudeuten. Doch selbst jede grafische Andeutung fehlt.
- Edwin sagt nicht, dass er im Sterben liegt. Edwin sagt in seiner letzten Aufzeichnung, er könne seine Beine nicht mehr spüren. Diese Aussage ist zwar recht vage, aber äußerst wichtig: wäre Edwin beispielsweise verblutet, hätte er dies sicherlich auch genau so ausgedrückt. Er tut es aber nicht, was wiederum die Möglichkeit anbietet, dass er seine Beinverletzung überlebt hat.
- Mimic erwähnt seinen Tod nicht. Es ist natürlich möglich, dass dem Mimic, als Künstliche Intelligenz, das Konzept von Sterben und Tod fremd ist, er also gar nicht weiß, was es bedeutet, wenn ein Mensch dahinscheidet. Allerdings erwähnt Mimic nichts davon, dass es mit Edwin bald vorbei sei und/oder dass er Edwin entsorgen wolle, wie er die getöteten Mitarbeiter in der MCM-Fabrik entsorgt hatte (er hatte sie in Maskottchenkostüme gestopft).
- F10-N4 (Fiona) erwähnt seinen Tod nicht. Als Arnold ihren Hauptserver im Keller des Herrenhauses entdeckt, bittet F10-N4 ihn darum, Edwin eine Nachricht zu überbringen. Dazu hätte sie wenig Grund, wenn Edwin wirklich tot wäre. Die einzige Erklärung für ihr Verhalten wäre, dass sie keinen Zugang zu Edwins Privatbüro hatte und deshalb davon ausging, dass Edwin sich lediglich abgeschottet habe. Allerdings gerät dieser Erklärungsversuch ins Wanken, wenn man bedenkt, dass Mimic sehr wohl mit Edwin in dessen Büro in Kontakt treten konnte.
- Fazbear Entertainment erwähnt seinen Tod nicht. Bedenkt man, wie bösartig und herzlos das Unternehmen war (und ist), erscheint es geradezu merkwürdig, dass nichteinmal interne Aufzeichungen, Dokumente und/oder Live-Gespräche sein Ableben erwähnen. Fazbear's betrachtete Edwin nur als Nutzvieh, ein Ableben seinerseits käme dem Unternehmen nur recht - wie Secret of the Mimic beweist: kaum brach sämtlicher Kontakt mit Edwin ab, konfiszierte Fazbear's sämtliche technische Errungenschaften von MCM und riss sogar sämtliche KI-Prototypen und Datenträger an sich. Sogar das Herrenhaus wurde einkassiert. Und spätestens dann hätte man Edwins Leichnam entdeckt.
- William Afton erwähnt seinen Tod nicht. Hier gilt im Grunde dasselbe wie für Fazbear's. Mehr noch: William hasste Edwin, für ihn war Letzterer ein Konkurrent und Störenfried. Wäre Edwin wirklich verstorben, hätte William nicht durch Sabotage und Spionage für den Bankrott von MCM sorgen brauchen. Eine mögliche Erklärung wäre, dass Edwins Tod William einfach schnurzpiepegal war - er hatte ja jetzt alle Blaupausen und Prototypen, die er für seine späteren Schöpfungen brauchte. Dennoch bleibt es augenfällig, dass William kein Dokument und keine Aufzeichnung hinterlassen hat, in dem er eventuell seine Schadenfreude über Edwins Tod kund tut.
- Es gibt keinen offiziellen Totenschein. Ein offizieller Totenschein, der Edwins Ableben bestätigt hätte, wäre quasi ein Freibrief für William Afton und Fazbear's gewesen. Mit einem solchen hätte Fazbear's keine Geheimniskrämereien veranstalten müssen, wie sie zum Beispiel in FNaF-1 zum Tragen kommen. Auch eventuelle Legalitätsstreitigkeiten um Edwin's Besitz wären von vornherein ausgeblieben. Einen offiziellen Totenschein gibt es aber nicht.
Trivia
- Edwins ungefähres Todesjahr lässt sich dank zweier Firmenunterlagen von MCM rück-erschließen: im Frühjahr 1977 waren zwei Maskottchenkostüme (eins für Jester, eins für Mycellium Man) bezahlt und abgeholt worden, beide Formulare sind von Edwin unterschrieben worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte er also augenscheinlich noch gelebt.
| Charaktere in der Tales from the Pizzaplex-Buchreihe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Scott Cawthon, Andrea Waggener: The Mimic. In: Tales from the Pizzaplex 6: Nexie. Scholastic Inc., 2023, ISBN 978-1338871333.
- ↑ Tales from the Pizzaplex 5: The Bobbiedots Conclusion, The Storyteller, (Seite 72 - 75)
- ↑ 3,0 3,1 3,2 Tales from the Pizzaplex 5: The Bobbiedots Conclusion, Kapitel The Storyteller, Seite 77 - 78.
- ↑ 4,0 4,1 Tales from the Pizzaplex 5: The Bobbiedots Conclusion, The Storyteller, (Seite 109 - 112)
